Krise wie? Sonderwohnformen
Benjamin Grilj, Amrita Böker, Birgit Leinich, Fabian Wallmüller

27.04.2022 | 19:15   ⬤ Talking Heads
Clubstudio © Wolfgang Thaler
Clubstudio © Wolfgang Thaler

Wie und wo leben Menschen in ungewohnten, extremen Lebenssituationen?
Wie wohnen Menschen in der Stadt ohne Wohnung, und kann die Wohnung zur Stadt werden?
Wie kann der Wohnsitz beweglich werden?
Wie eingebunden oder ausgeschlossen sind diese Typologien im Stadtleben?

Die Motivation für Flucht und Migration ist Antwort auf eine unerträgliche Lebenssituation. Flüchtlinge, so Hannah Arendt, stellen durch ihr Zwitterdasein als Behauste, aber im bürgerlichen Sinne Rechtlose, die Koppelung von Geburt und Staatsbürgerrecht in Frage. Obwohl 1943 formuliert, ist ihre These heute so aktuell wie nie zuvor.

Derzeit haben sich mehr als 4 Millionen Menschen aus der Ukraine auf den Weg gemacht, sind auf der Flucht und suchen neue Räume, in denen sie vor Gewalt und Irrsinn geschützt sind und in denen sie auf unbestimmte Zeit leben können. Sie sind aber nicht die einzigen, die in Sonderwohnformen zuhause sind, das Spektrum reicht vom Obdachlosendorf, Isolationshotel, Pflegeheim, Kloster bis zur Justizanstalt.

Um solche Sonderwohnformen dreht sich diese Ausgabe der Gesprächsreihe TALKING HEADS zum Thema Ahnung und Planung.

Impuls: Benjamin Grilj (Historiker und Philosoph, Institut für jüdische Geschichte Österreichs)
Gäste: Amrita Böker (Koordinatorin VinziWerke Österreich), Elke Kahr (Bürgermeisterin Stadt Graz), Birgit Leinich (Stadtentwicklungsspezialistin), Fabian Wallmüller (Architekt, Stoiser Wallmüller Architekten)
Moderation: Heidi Pretterhofer und Michael Rieper