Der „verarschteste Bezirk in Graz“ sei Gries, so brachte es Tristan Ammerer im Club-Abend #13 auf den Punkt. Aber, und das kam auch in dieser Viertelerkundung zu Tage, in der Benachteiligung steckt Potential. Das hybride Nebeneinander in der Nebelzone rund um den Club ist das beste Beispiel dafür. Oder „Triester“, ein Projekt mit dem Martin Behr und Martin Osterider seit fast zwanzig Jahren diesen „unsensationellen Lebensraum“ fotografisch dokumentieren. Bereits fünfzehn Bände umfasst diese, bei Camera Austria erschienene visuelle Langzeitreise, viele Motive daraus sind mittlerweile Kult.
Der Kampf um Grünflächen, die enorme Emissionsbelastung durch Verkehr und Schwerindustrie, die sozio-ökonomische Schlechterstellung des Bezirks – das sind die politischen Themen in Gries heute wie damals. Bezirksvorsteherin Nina-Marie Wolf (SPÖ) und ihr Vorgänger Tristan Ammerer (Grüne), kämpfen an mitunter harten Fronten um mehr Lebensqualität für Gries und seine Bevölkerung, und sei es nur eine Fußballwiese. Vielleicht kann auch der Club Hybrid hier künftig ein Angebot sein.