Architektonische und künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum – haben sie noch politische und gesellschaftliche Bedeutung wie vor 20 Jahren, als dazu die große Aufbruchsstimmung herrschte? Oder ist es mittlerweile eher Mittel zum Zweck, temporäre Behübschung, gut fürs Stadtmarketing? Solche Verschiebungen vermutet jedenfalls Markus Bogensberger als Beobachter, Akteur und auch Fan solcher Projekte, aber auch andere Beteiligte des gutbesuchten Club-Abend #16. Ganz entgegen diesem Trend soll die Übertragbarkeit dessen, was im und mit dem Club Hybrid probiert wird, ein wesentliches Moment sein. Die zentrale Idee der Transformation vom temporären in ein permanentes Stadtobjekt ist jedoch noch immer das größte Fragezeichen. Um das zu schaffen müsste auch die Politik Mut zeigen.
Der Club Hybrid jedenfalls, und auch seine Gäste sind bereit für mehr Mut und Nachhaltigkeit. Das Kollektiv AKT zum Beispiel, das theoretische Überlegungen und Untersuchungen durch die Tätigkeit des Bauens und die Aktion sicht- und erfahrbar macht. Im Fall des Club Hybrid reflektiert es seine beiden Rollen als Gast und zugleich Gastgeber und wird das in Material und Raum übersetzen. Wir sind gespannt. Auch auf Folke Köbberlings Beitrag. Sie bringt ihre Forschungsthemen rund um die Neuaufladung von vorhandenem und auch bereits benutztem Material sowie dessen Einsatz abseits oberflächlicher Upcycling-Trends mit nach Graz. Für den Club Hybrid wird sie Schafwolle als Baustoff verarbeiten und sich so in den urbanen Kontext einmischen.