Etüden zur Hybridisierung

»hybrid« ist ein hübsches Wort: fängt unten an, »hy« und steigt schnell hinauf: »id«. Zarte Konsonanten. Symmetrie hyb-rid. Aber man soll sich nicht von Buchstaben verführen lassen, wie der Virus so eindrucksvoll zeigt.

Kuhglocken mit Saxofon, Kirchenglocken mit Drum&Bass, Türglocken mit Klavierbegleitung. Polonaise. Stahlhelme und Pyjamas für den Opernball. Abgesagt.

Computer mit Blütenblättern. Drucker mit Käsewürfeln. Bücher mit Schraubenziehern. Tisch mit leeren Schachteln. Hybride Situationen inszenieren und probieren.

Wir füllen eine Waschmaschine mit verschiedenfarbigen Kleidern, Plastikspielzeug, Lebensmitteln, Waschpulver und starten einen Schongang.

Hybridisierung ist eine Alternative zur Reinheit. Club Hybrid umgeht Dichotomien in einer Praxis von Mischungen. Unsystematische Collagen. Bastelei. Modelle bauen. Bilder-Labor. Hip-Hop vom Ding zum Bild und zurück.

Da passieren Türen, da schaut ein Fenster rein. Auch ein Fenster ist ein Raum. Da könnte ein Dach drüber kommen. Dach als Membran oder als Raum. Dach-Boden. Rede-Zeit verteilen. Diskurs-Konto. UnterbrecherInnen und VerbinderInnen.

Bewegungen, Mischungen: weg von den Trennungen der Moderne.

Wir wissen es nicht so genau – aber wir probieren es aus.

Mit wenigen Entscheidungen Vieles in Gang setzen. Nicht die Frage: Was? Sondern die Frage: Wie? Die Antwort ist Wie.

Club Hybrid: ein Ort von Zufällen, Zufälligkeit als Methode – und damit automatisch auch Überraschung, aber auch Möglichkeit des Scheiterns, der Langeweile, der Unverständlichkeit. Den Ball flach halten.