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Verhüllungen, temporäre Leerstellen, Abstraktionen zwischen Raum und Fläche.
Ephemere Schönheit, zufällig aus der Funktion entstandene Eleganz.
Die Fotografien von Martin Grabner und Daniel Hermes zeigen Perspektiven auf Gerüstnetze in städtischen Räumen. Sie entdecken zufällig und anonym entstandene Kompositionen, monochrom und funktional, als Werbeflächen vermarktet, oder als Leinwand für subversive Gegenbotschaften genutzt. In ihnen manifestieren sich sozio-ökonomische Realitäten und Transformationen im Stadtraum. Die Netze sind flüchtige Zeugen städtischer und gesellschaftlicher Veränderungen und Übergänge, denen wir und unsere Räume permanent unterworfen sind. Assoziativ – und durchaus subjektiv – finden die Fotografen Interpretationen, Zuschreibungen, Bedeutungen der Netze und halbtransparenten Planen, die Baustellen und Abbruchgebäude umspannen, sie verhüllen und dabei in den Fokus rücken.
Im Rahmen der Residency im Club Hybrid entsteht neben der Ausstellung eine Rauminstallation, die die fotografischen Beobachtungen aufgreift und die sonst funktionalen Verhüllungen in ein autonomes Objekt transformiert. Die Installation ist aber nur vordergründig ein ästhetisches Objekt, sie lädt die Besucher:innen ein, sie sich anzueignen: als Leinwand mit Botschaften zu erweitern, als Sitz- und Liegemöglichkeiten zu nutzen, oder völlig neu zu interpretieren. Tatsächlich hybrid soll sie sich während und nach der Residency mit anderen Bespielungen und Nutzungen des Club Hybrid überlagern, symbiotisch genutzt werden und schlussendlich mit ihnen verschmelzen.
Martin Grabner (* 1979 in Graz) hat Architektur studiert und das Kolleg für Fine-Art Photography und MultimediaArt an der Ortweinschule Graz absolviert. Nach mehreren Jahren in der Lehre und Forschung an der Architekturfakultät der TU Graz ist er seit 2019 Teil des kuratorischen Teams des Kunsthaus Graz.
Der Fokus seiner künstlerischen Arbeit liegt auf der Beobachtung, Reflexion und Interpretation der Beziehung des Menschen als Individuum und Gesellschaft mit städtischen Räumen und kulturell überformten Landschaften. Seine bevorzugten Medien sind Fotografie und Film. Ihn interessieren vor allem die räumliche Manifestation sowie das Aufbrechen gesellschaftlicher Machtstrukturen und Narrative, unter anderem als Folge der Privatisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums.
Er lebt und arbeitet als Kurator, Fotograf und Filmemacher in Graz.
Daniel Hermes (* 1982 in Graz) hat Anglistik & Amerikanistik studiert und zusätzliche die Fotoakademie Graz sowie das Kolleg für Fine-Art Photography and MultimediaArt an der Ortweinschule Graz absolviert.
In seiner künstlerischen Arbeit bildet die Fotografie einen Schwerpunkt, der zweite Fokus liegt auf dem Medium Film. In fotografischen Projekten bleibt er überwiegend der beobachtenden, registrierenden Aufnahme verpflichtet, geht jedoch immer wieder darüber hinaus, um die im Medium selbst angelegten formalen und technischen Möglichkeiten zu nutzen und deren, für unsere Wahrnehmung normierende Wirkung gleichzeitig zu hinterfragen. Inhaltlich ist seine Arbeit sowohl von städtischen Zonen und öffentlichen Räumen als auch anthropogenen Landschaften geprägt.
Nach drei Jahren als Fotograf in Los Angeles lebt und arbeitet er wieder in Graz.
Gemeinsam realisieren sie seit der gemeinsamen Zeit an der Ortweinschule Graz fotografische und filmische Projekte.
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